Fortsetzung  Olympiaglocke VI

25.01.2023

Folgend der fertig gestellte Glockenturm mit seinen beidseitigen Aufgängen zum Maifeld und der Langemarckhalle unter dem Turmgebäude. Der Blick zeigt im Vordergrund die Glockenturmstrasse mit Blick zum  Turm und Eingang – West des Reichssportfeldes.

 

Am 1. August 1936 erfolgte die feierliche Eröffnung der olympischen Spiele in Berlin. Die folgende Ansichtskarte   dokumentiert  den Weg der  verantwortlichen  Olympiadelegation auf dem Weg in das Stadium zur Eröffnungsfeier. An der Spitze Reichskanzler  Adolf Hitler und Schirmherr der olympischen Spiele zusammen mit dem Olympischen Komitee. Der Weg  führte am 1.8.1936 vom Platz Am Glockenturm  über das Maifeld zum Olympiastadion.

 

Zur Eröffnungsfeier kam dann die Stunde der Olympiaglocke mit ihrem ersten Geläut und dazu ein Gefälligkeitsabschlag eines Absenderfreistempels aus Amerika mit diesem passendem Datum und der abgebildeten Olympiaglocke.  In den USA war allerdings die Olympiaglocke ohne Reichsadler (!) und nur mit den olympischen Ringen illustriert. Zumindest an dieser Stelle nur ein kurzer Hinweis auf die zeitlichen Gegebenheiten der Eröffnungsfeier. Die Olympiaglocke hatte ihre Premiere ca. gegen 16Uhr 15 und um 17Uhr30 wurden die olympischen Spiele durch den Schirmherrn und Reichskanzler Adolf Hitler eröffnet.

 

Absenderfreistempel  des  Informationsbüro  der  GERMAN RAILROADS  in New York (N.Y. 665 Fifth Avenue)

Das weitere Schicksal der Olympiaglocke soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden.

Im besetzten Berlin geriet vermutlich durch russische Besatzungstruppen der Glockenturmbau in Brand  und wurde von den britischen Truppen aus Gründen der Baufälligkeit gesprengt. Der Wiederaufbau unter dem ursprünglichen Architekten Werner March erfolgte Anfang der 1960er Jahre und eine verkleinerte Glockenversion wurde erneut installiert. Dabei wurde das Brandenburger Tor als Relief erneut verwendet jedoch der Reichsadler durch den Bundesadler ersetzt. Die alte Olympiaglocke wurde bei der Turmsprengung  und ihrem Sturz aus großer Höhe teilweise zerstört und war zuvor zusätzlich durch Granatbeschuss  geschädigt worden. Nach Literaturangabe  wurde sie zunächst verschüttet und 1956 wieder freigelegt.

Die alte Olympiaglocke  wurde dann auf einem Sockel  an der Südseite des Olympiastadions erneut platziert und die folgenden Privataufnahmen stammen aus der damaligen Zeit der Wiederaufstellung mit entsprechender Qualitätseinbuße.

 

Das Motiv mit der Olympiaglocke wurde auch später noch postalisch  genutzt. Zumindest dazu an dieser Stelle ein Beispiel aus der Stadt Berlin im Jahr 2000. Vergeblich hatte sich die alte Olympiastadt BERLIN von 1936 selbst um die Austragung im Jahr 2000 bemüht, aber ein olympisches Grußwort im Absenderfreistempel mit Olympiaglocke und Brandenburger Tor an die aktuelle Olympiastadt SYDNEY  waren dann doch  eine nette Geste des Verlierers.

 

Damit möchte ich das  Streiflicht Olympiaglocke 1936 zunächst einmal beenden.

 

Bis demnächst wieder einmal, Ihr E.-M. Eden, Holzwickede