Olympiastadion Berlin 2.Fortsetzung
04.04.2023
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle kurz erwähnt, dass neben den Wertzeichengebern auch Aktive der Deutschen Sporthilfe Sondermarken in Pergamintütchen anboten und dazu eine folgende Vorstellung auch von den Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen und den Sommerspielen 1936 in Berlin jeweils in rotem und grünem Farbton und den Sets der zugehörigen Briefmarken.

und ferner die dazugehörigen Rückseiten mit Hinweis des „freudig gezahlten Sportgroschens“ für die „Deutsche Sporthilfe“ als soziales Hilfswerk des Reichssportführers Hans von Tschammer und Oste

Die zuvor vorgestellte 4sprachige Bildtafel der Deutschen Reichspost und ihren Einrichtungen auf dem Reichssportfeld stammt aus dem offiziellen Führer der Reichspost zu den olympischen Spielen in Berlin s. folgende Abbildung.

Nachfolgend ein weiteres Bild dazu in diesem Fall aber aus dem amtlichen Olympiaführer. Hier sind beachtenswert die postalischen Verbindungswege für Fernsprecher und Bildtelegraphen dargestellt. Auch die Rohrpostanbindung vom Haupttelegraphenamt Berlin an das öffentlich zugängliche Postamt im Erdgeschoß des Olympiastadions und die Weiterleitung der Rohrpostverbindung zum Pressepostamt (hier kein Publikumsverkehr) im Obergeschoß sind eingezeichnet. Dazu noch Näheres an späterer Stelle. Ferner sind die weiteren Postämter am Reiterplatz und Schwimmstadion markiert und gekennzeichnet.

Diese Planzeichnungen führen uns in die Bauphase des Olympiastadions in Berlin. Sicherlich sind hier Buchquellen erfreulich und zahlreich vorhanden, aber Ansichtskarten dazu sind relativ seltener und im Wesentlichen findet man hier die Olympiabauten im fertigen Zustand. Dazu einmal eine Luftaufnahme als Ansichtskarte, die laut rückseitiger Verfügung durch das Reichsministerium für Luftfahrt (R.L.M) am 21.3.1936 freigegeben wurde und hier wird die „Endspurtphase“ nach lediglich 2jähriger Bauzeit im Stadionbereich dokumentiert.

Die Aufnahme stammt aus dem Hoffmann – Verlag in München.Heinrich Hoffmann
war Photoberichterstatter der Reichsleitung der NSDAP und bekannter Leibfotograf von Hitler.

Photo - Hoffman und Niederlassung Berlin, Verlag nationalsozialistischer Bilder
mit seltenerem Absenderfreistempel April 1934 (Wertrahmen E-3 mit Hakenkreuz ab 1934).
Die folgende vom R.L.M. mit Datum vom 7.7.1936 freigegebene Luftaufnahme lenkt dann den Blick auf den Schlussspurt und hier auf den Holzunterbau einer provisorischen Ergänzung zur Erweiterung des Schwimmstadions mit einer zusätzlichen Zuschauertribüne nur für die Zeit der olympischen Festspiele.

Man erkennt oben auf der Ansichtskarte der graphischen Anstalt Meyerheim, Berlin im Vordergrund den nördlichen hölzernen Gerüstunterbau für die Zusatztribüne des Schwimmstadions.

obige Luftaufnahme datiert laut R.L.M. ca. acht Tage später 15.7.1936 (Verlag STENGEL)

In der vergrößerten Detailansicht aus dieser Stengelkarte ist dann im Schwimmstadion (3) schon die angebaute Nordtribüne fast fertig und die folgende Privataufnahme zeigt das beflaggte Schwimmstadion während der Spiele. Ohne laufende Veranstaltung präsentiert sich das Schwimmstadion in diesem Fall leer mit fertigem Zusatzanbau und die Zuschauer flanieren entlang dem benachbarten Stadion.

und folgend die Momentaufnahme aus dem 300m Freistilschwimmen

Zum Schwimmstadion nachfolgend noch die Sitzplatzorganisation des Organisationskomitees für das Schwimmstadion.

Für Besitzer von alten Eintrittskarten ist so die Zuordnung möglich mit der Vorstellung zur Platzreservierung.
Das folgende Privatfoto dokumentiert mit Datum 30.8.1936 wieder den Rückbau der hölzernen Zusatztribüne

Erwähnenswert ist durchaus, dass im Juni 1978 für die III. Schwimmweltmeisterschaften erneut eine Zusatztribüne errichtet wurde in identischer Form zu den olympischen Spielen 1936.
Das Schwimmstadion im Stempelbild zusammen mit dem Stadion ist mir explizit nur in diesem Absenderfreistempel zum Reichssportfeld bekannt.

Auch ein Beleg des Sonderpostamtes Schwimmstadion mit entsprechendem Sonder – R – Zettel soll an dieser Stelle nicht fehlen und dazu folgender Beleg vom Letzttag der olympischen Festspiele in Berlin mit Datum vom 16. August 1936. Der 4er Block der 4Rpf. Sondermarke aus dem Satz zur Olympiade 1936 in Berlin zeigt eine Sprungszene und dazu im Hintergrund der Sprngturm des Schwimmstadions.

Eine Sprungszene vom 10m Turm des Olympiastadions existiert meines Wissens nach nur im Poststempelbild aus den „Großdeutschen Schwimm-Kriegsmeisterschaften“ (!) vom 13. bis 14. Juli 1940 mit Sonderstempel des Olympia-Schwimmstadion und zugehörigem Postamt Berlin – Charlottenburg 5.

Das Stempelbild ist der Briefmarke aus dem Olympiasatz angelehnt und greift das Markenbild wieder auf und selbst die OLYMPISCHEN RINGE wurden übernommen und sind angedeutet im BRUSTEMBLEM erkennbar. Dazu nachfolgend noch ein besseres Detailbild aus einem weiteren Stempel.

Mit der nächsten Fortsetzung nähern wir uns dann „als Tagesbesucher“ über die KdF – Stadt dem Reichssportfeld und damit dem Olympiastadion.
Fortsetzung folgt