Olympiastadion Berlin  5. Fortsetzung

06.05.2023

 

Nachdem die letzten Feinarbeiten zeitgerecht erledigt waren, stand der Eröffungsfeier der olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin am 1. August 1936  nichts mehr im Wege.

 

Aber nicht nur das Bauwerk auch seine elektronische Ausrüstung  setze ein Maximum gemäß den möglichen aktuellen Gegebenheiten und hier war die Fa. LORENZ AG, Berlin-Tempelhof  Garant für die modernste  Nachrichtenverbreitung zu den olympischen Spielen. Dazu ein Organisationsplan  der Lorenz AG  mit nur einem Teilaspekt ihrer Installationen.

 

Im  Olympiastadion von 1936 ist für die Philatelisten natürlich der Postbereich interessant und dazu ein Detailausschnitt  mit dem großzügigem Postamt im Erdgeschoßbereich aus dem Olympiaplan des Reichssportverlages und hier  schwarz – weiß kariert   eingezeichnet.

 

Dazu eine Olympiasonderganzsache  mit der Stadionillustration zu 15Rpf  Auslandsporto. Der Absender hatte das Postamt Stadion aufgesucht und die Karte portogerecht mit Zusatzfrankatur  Einschreiben und entsprechenden Olympiamarken und R-Sonderzettel an einen Freund in OLYMPIA auf dem Peloponnes in Griechenland auf den Weg gebracht. Er berichtet rückseitig enthusiastisch von den Olympiasportstätten in Berlin und den Wettkämpfen und die Karte erreichte wohl nicht den Empfänger im „einzigen Hotel Kronos“ in Olympia und fand dann wohl den Weg nach Düsseldorf zum Schreiber zurück.

 

Aber auch die schnelle Rohrpostverbindung vom Stadionpostamt zum Haupttelegraphenamt in Berlin war schon  vorgestellt worden und dazu noch ein Beleg  mit den Marken aus dem Olympiablock (Nr.6 nach Michel)  vorschriftsmäßig zusätzlich Eilbotenfreimachung und damit aber als Ortsbrief  mit 2Rpf. überfrankiert.

Minutenangabe 8Uhr 50 im Stadionstempel vom 14.8.1936

 

Dazu ein Detailausschnitt. Rückseitiger Ankunftsstempel Berlin – Charlottenburg 2  vom gleichen Tag und Uhrzeit 9Uhr 20 Minuten nicht abgebildet.

 

Nicht für den allgemeinen Publikumsverkehr war  das Pressepostamt  im Stadionobergeschoß  eingerichtet und dazu erneut ein Ausschnitt aus dem  Olympiaplan des Reichssportverlages. Zusätzlich ist der Bereich mit Ehrenhalle, Führerzimmer und  Tribüne der Reichsregierung  abgebildet.

 

Die amtliche Olympia-Postkarte aus dem Reichssportverlag verdeutlicht den Blick auf diesen  oben vorgestellten  Stadionabschnitt mit den Pressearbeitsräumen und der Führerloge.

 

Dazu eine Werbe- und Verkaufsschrift des Reichsportverlages mit der Rückseite der  obigen unverkäuflichen Mustervorlage.

 

Die amtliche Olympia-Postkarte Nr. 40 aus dem Reichssportverlag erlaubt dann einen Blick in das Führer-Zimmer des Olympiastadions mit Flaggenschmuck.

 

Aus der Olympiaschrift der Fa. Lorenz dazu noch einige zusätzliche Bildillustrationen

 

Nachfolgend noch ein Ausschnitt aus der bunt illustrierten Stadionschnittzeichnung  (55x20cm!) von Werner Bürger  mit den Pressearbeitsräumen und seinem Postamt (G) und daneben im Winkel die Telegraphenstelle im Obergeschoß (ebenfalls mit G gekennzeichnet).

 

Die Pressestelle im Stadion hatte ebenfalls in ihrem eigenen  Postamt die erwähnte Rohrpostzuleitung über das Postamt Stadion weiter zum Haupttelegraphenamt in der Oranienburgerstraße 73-76. Der Sonderstempel für die Rohrpost hatte entsprechend die zusätzliche Minutenangabe zur Uhrzeit und in der jeweils „vollen Stunde“ hatte der Stempel eine STRICHausführung. Dazu folgende Beispiele.

 

Es gab auch einen  Sonder – R – Zettel für das Pressepostamt im Olympiastadion und dazu nachfolgender  Briefbeleg mit Datum vom 1. August 1936.

 

Aber die Abstempelung mit dem Sonderstempel Schwimmstadion  am 1.8.1936  führt zur Einrichtung des OLYMPIA – POSTBÜROS  in Berlin-Charlottenburg in der Soorstraße 61/62 im Postamt Berlin-Charlottenburg 9. Hier wurden die zahlreichen zugesandten  Sammlerwünsche zu den olympischen Spielen  bewältigt. Täglich bis 500 Aufträge führten dann bei speziellen Wünschen durchaus zu interessanten  Kombinationsfehlern zwischen Einschreibzettel und Sonderstempel wie im oben gezeigten Beispiel und auch an späteren Tagen wurde übrigens durchaus offiziell und bereitwillig der Eröffnungstag der olympischen Spiele mit Datum vom 1.8.1936 eingestellt!

 

Einschreiben - Nachnahme des Olympia – Postbüros mit entsprechendem Einschreibzettel und Sonderbriefumschlag. Das Olympia – Postbüro hatte meiners Wissens nach R-Zettel ohne (s.o.) oder mit den Unterscheidungsbuchstaben m und n.

 

Fortsetzung folgt