Berlin Reichssportfeld und Sportorganisationen

10. Fortsetzung

18.01.2024

Topografische  Darstellungen existieren  zum Reichssportfeld in unterschiedlichen Versionen und dazu eine weitere Ansicht der  Verhältnisse im südwestlichen Teil des Reichssportfeldes aus dem Pharus Plan, Berlin zur Olympiade.

 

In dieser Abbildung kommt das Reiterhaus gut zur Darstellung und hier war auch das Sonderpostamt während der olympischen Spiele untergebracht. Nach meinem Kenntnisstand war das Postamt Reiterhaus vom 27.7. bis 17.8.1936 mit Sonderstempel und Sonder – Einschreibzettel  während der olympischen Spiele  ausgestattet.

 

Der Tribünenbau  am Reiterplatz war  von Werner March aus der Rennbahnanlage und der dortigen Tribüne II in veränderter Form umgesetzt worden. Dazu der Hinweis, dass das oben eingezeichnete Gartenhaus Wohnhaus des Rennbahn – Verwalters war.

 

Blick aus der neu gestalteten Tribüne auf dem Reitplatzgelände

Der Reiterplatz wurde für die Dressurprüfungen genutzt, während die Polospiele auf dem Maifeld platziert waren, der Geländeritt fand in Döberitz statt und das Jagdspringen war abschließend im Olympiastadion am 16.8.1936.

Hinter der Reiterplatztribüne im Straßeneck Stadionstraße und Friedrich- Friesen-Allee gibt es mit dem Freiherr von Langen Tor einen weiteren  Zugang zum Reiterplatz. Dazu eine Privatganzsache  aus dem Jahr 1978 mit passendem Sonderstempel und  Sonderbriefmarke  aus dem Olympiasatz der Deutschen Bundespost aus dem  Jahr  1968

 

Carl-Friedrich Freiherr von Langen (*25.7.1887 † 2.8.1945) wurde trotz schwerer Verletzungen im 1. Weltkrieg nach mühsamer Genesung ein Reiteridol für Deutschland. Zweifacher Olympiasieger im Jahr 1928 in Amsterdam, zahlreiche Siege  im In- und Ausland  und  Todesfolge mit 47 Jahren  im Military- Wettkampf durch Sturz in Döberitz.

Die folgende topografische Ansicht – in einer weiteren Ausführung - verdeutlicht  etwas die nähere lokale Situation im Bereich des Reiterplatzes. Die Gaststätte Huster ist zu sehen, der Wirtschaftshof des Reichssportfeldes ist ebenso gut erkennbar wie die nordwestlich benachbarte Reithalle und Reitplatz und darüber ist die Gärtnerei lokalisiert (Topografie aus dem 64seitigen Heft  der Reichspropagandaleitung der NSDAP, Amtsleitung Film und Vorstellung der Olympiafilme Riefenstahl von Dr. Walther Günther im Rahmen  staatspolitischer Filme).

 

Folgend ein Blick in die angesprochene  Reitschule mit der heutigen Adresse

Schirwindter Allee (Name nach Stadt im Gebiet Kaliningrad)

 

Aber auch eine Gaststätte ist eingezeichnet im Straßeneck Schirwindter Allee und Friedrich Friesen Allee. In einer früheren Topografie ist hier vermerkt: Waldschänke Huster und  in einem der vorstehenden Lagepläne nur als Gaststätte dokumentiert. Der Pfeil auf dem Fotopostkartenausschnitt  weist direkt auf die Außenterrasse hin und  daneben  westlich der Neubau der Waldschänke. Ebenso sind hier noch das Gartenhaus und das Reiterhaus  und die Reiterplatztribüne auf dem Fotopostkartenausschnitt getroffen

 

Schon die Absender auf Lithografie und Fotopostkarten  erzählen etwas zur Waldschänke

 

früher Blick in die Außenanlage von Huster`s Waldschänke zu Rennbahnzeiten

 

Dazu eine Kombination  der Lokalität aus ursprünglicher Zeit (wohl mit Carl Huster stolz vor seiner  Gaststätte)  und nach großzügigem Umbau durch die Witwe Huster und ihrem Kompagnon Moeller zu den olympischen Spielen im Jahr 1936

 

Der weitere Weg führt nun zurück zur  südwestlichen Begrenzung des Maifeldes und gibt den Blick frei auf das Maifeld und den  Glockenturm und das Olympiastadion im Hintergrund

 

Fortsetzung folgt