Berlin Reichssportfeld und Sportorganisationen
12. Fortsetzung
12.05.2024
Zunächst noch einmal ein Blick auf die Dietrich Eckart Freilichtbühne auf einer Stengel (Kunstanstalt Dresden) Fotopostkarte. 20.000 Zuschauer haben Platz und freie Sicht auf die Bühne von den steil angeordneten ca. 90 Sitzreihen, die durch die Lage in der Murellenschlucht für den Architekten Werner March vorgegeben war (weitere Angaben s. Menüpunkt Eckart Freilichtbühne).

Den Besucher begrüßen im Eingangsbereich großformatige Hochreliefs von Adolf Wamper ausgeführt auf zwei Felsquadern. Auch dazu gibt es zeitgenössische Fotopostkarten aus dem Verlag Stengel. Linksseitig abgebildet zwei Athleten mit Schwert und Fackel und auf der rechten Seite die weiblichen Musen mit Lorbeerzweig und Harfe.

Der weitere Weg soll nun über die Friedrich Friesen – Allee Richtung Sportforum führen. In diesem Fall nun auf der rechten Ansichtskarte ein Blick nach Süden über das Maifeld und hier imponiert der Friesenturm im Vordergrund, dahinter der Sachsenturm und vor dem Franken- und Schwabenturm wieder die Rosseführer vor dem Marathontor. Im Hintergrund sind noch die Stadionterrassen auszumachen. Die linksseitige Mauer vor dem Olympiastadion setzt sich dann auf der linken Ansichtskarte fort und das nördliche Ende ziert dann die Siegesgöttin eine Skulptur von Willy Meller.

Die Fotopostkarte „Siegesgöttin“ hat rückseitig einmal die Verkaufsquelle eingedruckt und der S – Bahnhof – Kiosk wurde bereits einmal vorgestellt.

Der weitere Weg führt nun zum August – Bier Platz. Der Namensgeber wurde bereits vorgestellt dennoch hier noch einmal der Blick über das Schwimmstadion nach Norden und hier kommen nun aus leicht unterschiedlichen Blickwinkeln die West – und Ostlaube zur Darstellung südlich angelegt auf dem August – Bier - Platz.

Links der Pfeil ist auf die Westlaube und rechts auf die Ostlaube gerichtet und hier ist auch das benachbarte Sportforum noch randständig auszumachen. Obige Karten sind die amtlichen Olympia – Postkarten 3 und 4 zugunsten des Olympia – Fonds und aus dem Reichsportverlag, Berlin SW 68. Dazu noch zur Orientierung die Topografie um den August – Bier – Platz herum. Interessant die gestrichelte Tunnelzeichnung ausgehend von der Ostlaube unter dem Hans – Braun – Platz zum Schwimmbadeck ziehend und von dort weiter zum Olympiastadion. Der Tunnel verkürzte für die Sportler den Weg vom Sportforum zum Stadion und Baubeginn war Ende des Jahres 1928 durch die Firma Philipp Holzmann.

Parallel zur Friedrich Friesen – Allee werden die Sportanlagen nördlich vom Prinz Friedrich Karl Weg begrenzt. Friedrich Karl war Prinz von Preußen und ein Sportler aus dem Haus der Hohenzollern mit Olympiateilnahme 1912 in Stockholm und dort Bronzemedaille im Springreiten, verletzt im 1. Weltkrieg als Flieger und dadurch bereits im Kriegsjahr 1917 verstorben. Dazu eine deutsche Fotopostkarte zur Olympiade 1912 Stockholm. Auf der offiziellen schwedischen Karte ist dann die gesamte deutsche Mannschaft der Military – Reiter abgebildet (Prinz Carl rechts)

Die folgende Ansicht ist vom besagten Prinz Friedrich Karl Weg auf das Sportforum gerichtet über den Hindenburg Platz hinweg (der im Jahr 1934 verstorbene Reichspräsident soll hier nicht weiter vorgestellt werden, zumindest ist aber seine Grundsteinlegung zum Sportforum am 18.10.1925 hier erwähnenswert) und im Vordergrund steht die Skulptur des Diskurswerfers von Wolfgang Schaper und dies war eine Stiftung der Familie Reemtsma.

Ob nach dieser Spende die Familie Reemtsma noch etwas für ihre ganzseitige Zigarettenreklame im AMTLICHEN FÜHRER zur Feier der XI. Olympischen Spiele Berlin 1936 auf Seite 109 zahlen musste, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Damit ist das Sportforum erreicht und es können nur einige Aspekte vorgestellt werden, da hier sicherlich aus der Fülle des Materials viel zu berichten wäre.Zunächst einmal eine Zeichnung von Reinhold Koch-Zenthen für die "Illustrierte Zeitung", die die feierliche Grundsteinlegung des Deutschen Sportforums am 18.10.1925 dokumentiert. Es war schon relariv früh die Erweiterungsanlage zum Deutschen Stadion in Grunewald bei Berlin und zeigt Reichspräsident von Hindenburg beim Vollziehen der Hammerschläge,

Zunächst folgen Luftaufnahmen Klinke &Co. (Industrie-Fotografen, Berlin) links oben aus südnördlicher und rechts unten aus nordsüdlicher Richtung aufgenommen

Die rechte untere Ansicht als Fotopostkarte ist seltener anzutreffen und ist etwas informativer mit Darstellung auch des Friesenhauses links außen. Zentral das Haus des Deutschen Sports mit Kuppelsaal und in diesem Gebäude war auch eine Postamtaußenstelle unter Charlottenburg 9 etabliert und unterstand dem Postamt Berlin-Charlottenburg 9 in der Soorstraße (hier war auch das Olympia – Postbüro zur Olympiade 1936 untergebracht).

Das Postamt Berlin-Charlottenburg 5 in der Schlossstraße betreute die Außenstelle im Olympiastadionbereich und dies spez. zu den Großveranstaltungen teils unter Einsatz von Sonderstempeln auch nach der Olympiade 1936 (dazu später einige Ausführungen).
Fortsetzung folgt