Berlin Reichssportfeld und Sportorganisationen
3. Fortsetzung
01.10.2023
Zurück noch einmal allgemein zur Sporthistorie. Schon früh fanden Sportveranstaltungen und Philatelie auch gemeinsam ihren Niederschlag und dazu beispielhaft


Poststempel Wiesbaden 13.8. 1899 zum Kreisturnfest
Die Zahl von Lithografien und Ansichtskarten zu deutschen Turnfesten und – Veranstaltungen ist erheblich und spez. aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in wunderbaren Ausführungen vorhanden und zumindest an dieser Stelle eine Karte vom bayrischen Turnfest 1897 in Augsburg erneut mit dem gemeinsamen Gedenken der Turnväter Jahn, Friesen und Körner und der Berliner Marke zum Turnfest 1968 und in beiden Fällen das deutsche Turnerkreuz von F.Jahn mit 4xF (frisch, fromm, fröhlich, frei)


IX. Deutsches Turnfest Hamburg 1898 mit Friedrich Jahn, Turnern, Festzug und
Dr. Ferdinand Götz als Vorsitzender der deutschen Turnerschaft
Curtius erhielt Unterstützung bei den Ausgrabungen in Olympia durch Johannes Heinrich Friedrich Adler (*15.10.1827 †15.09.1908) Architekt, der sich um die Organisation der Arbeitsabläufe und Dokumentation der Fundstücke kümmerte. Die Fülle der Fundstücke verlangte nach einer sachgerechten Lagerung und Aufarbeitung. Adler erreichte schließlich unter Mühen den Bau eines Museums in Olympia und dazu fand zur Würdigung eine Werbeschau im Jahr 2006 in Schleswig statt, die Friedrich Adler und „sein“ Museum in Olympia mit einem Sonderstempel der Post bedachte

Vorstehend Karten um das Jahr 1900 geschrieben mit Ansichten der Grabungsfelder
in OLYMPIA aus griechischem Verlag mit deutscher Inschrift: Gruss aus Olympia.
Curtius erhielt Unterstützung bei den Ausgrabungen in Olympia durch Johannes Heinrich Friedrich Adler (*15.10.1827 †15.09.1908) Architekt, der sich um die Organisation der Arbeitsabläufe und Dokumentation der Fundstücke kümmerte. Die Fülle der Fundstücke verlangte nach einer sachgerechten Lagerung und Aufarbeitung. Adler erreichte schließlich unter Mühen den Bau eines Museums in Olympia und dazu fand zur Würdigung eine Werbeschau im Jahr 2006 in Schleswig statt, die Friedrich Adler und „sein“ Museum in Olympia mit einem Sonderstempel der Post bedachte.

Dem Franzosen Baron Pierre Coubertin gelingt die Reaktivierung der antiken olympischen Spiele auf internationaler Basis im Jahr 1884 auf der 1. Tagung in der Sorbonne, Paris. Dazu der passende Sonderstempel und das Tagungsbild aus dem Cigaretten-Bilderdienst Hamburg-Bahrenfeld (folgend stets unter C-B-H-B). Meines Wissens nach ist es ungeklärt oder strirttig ob Deutschland überhaupt von Coubertin in die Sorbonne eingeladen wurde. Politik und Sport haben und hatten stets auch strittige Berührungspunkte mit Boykottaufrufen und Fernbleiben zu den olympischen Spielen bis in die heutige Zeit.

Dieses Ereignis nach 100 Jahren mit einem erneuten Kongress in Paris zu feiern, fand sowohl in Frankreich mit Marke und Sonderstempel und in Deutschland gleich mit 3 Sonderstempelausführungen seinen philatelistischen Niederschlag im Jahr 1994

Dazu noch ein weiteres Ensemble mit Absenderfreistempel 1994, deutsche Coubertinmarke 1968 mit SST, griechische Coubertinmarke und u.a. das Stadion 1896 auf entsprechender Briefmarke nach glücklicher Finanzierung durch den griechischen Millionär Averof und Ehrung Coubertin auf dem Reichssportfeld mit Namensgebung des Platzes vor dem Südtor

Standen Emil von Schenkendorff als Vorsitzender des Zentralausschusses zur Förderung der Jugend und Volksspiele und Ferdinand Götz als Vorsitzender der deutschen Turnerschaft distanziert 1894 zu Baron de Coubertin und einer Beteiligung Deutschlands an den geplanten olympischen Spielen 1896 in Athen, so etablierte sich in Deutschland dennoch zögerlich unter Willibald Gebhardt die olympische Idee. Willibald Gebhardt wurde leidenschaftlicher Promotor für Olympia und wird rückblickend ausgehend von den Arbeiten durch Dr. Eerke Hamer ab dem Jahr 1970 auch als „deutscher Coubertin“ neu entdeckt. Gebhardt hatte schon durchaus Vorstellungen einer internationalen Sportbewegung, die zur damaligen Zeit im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert selbst für Coubertin zu „revolutionär“ waren. Gebhardt war informiert durch den griechischen Konsul Rangavis zu den olympischen Plänen in Athen 1896 und registrierte die Distanzierung der deutschen Sportverbände. Gebhardt erkannte daher zwingend die Notwendigkeit eines neuen Organisationsverbandes im Jahr 1895 und scheitere trotz anfänglicher Erfolgsaussichten gegen etablierte Kräfte und startete am 13.12.1896 einen weiteren Versuch die Teilnahme in Athen deutscher Athleten noch zu ermöglichen durch die Einladung in Berlin in das Hotel Vierjahreszeiten und Gründung eines Komitees für die Beteiligung Deutschlands an den Olympischen Spielen zu Athen. Die Gründung eines quasi 1. Nationalen Olympischen Komitee (NOK) gelang und erster Präsident wurde Erbprinz Philipp Ernst zu Hohenlohe-Schillingfürst.

Sowohl an die Gründung als auch an den ersten Präsidenten erinnern nach 100 Jahren entsprechende Sonderganzsachen und –Stempel und erlauben so dieses denkwürdige Ereignis philatelistisch festzuhalten.

An dieser Stelle ist einmal durchaus ein Lob und Anerkennung an die IMOS - Internationale Motivgruppen Olympiaden und Sport (s. Linkliste) und an die Forschungsgemeinschaft „Sonderpostämter“ e.V. (jeweils im Bund Deutscher Philatelisten e.V.) zu richten, die es mit ihren Aktivitäten neben anderen Akteuren erlauben, philatelistisch historische Daten zu Olympia- und Sportereignisse zu dokumentieren.

Fortsetzung folgt