Garmisch – Partenkirchen – ein deutscher Olympiaort

3. Fortsetzung

18.12.2021

Der Olympiaort Garmisch – Partenkirchen  stellte sich  dann  „politisch-systemtreu“ mit großer Akribie  auf die  anstehende olympische Herausforderung ein.

Nachfolgend nun das alte Rathaus Garmisch auf zeitgenössischen motivähnlichen Ansichtskarten. Interessanterweise wurden beide Fotopostkarten einmal mit Olympia-Handstempel und einmal mit Olympia-Maschinenstempel und beide mit Datum 16.2.1936  entwertet (nicht abgebildet).

 

Seltsamerweise einmal mit und einmal ohne Hakenkreuz im Giebel des alten Rathauses. Wurde das Hakenkreuz dort zu den olympischen Spielen entfernt oder propagandistisch erst eingefügt? Vielleicht kann jemand der Homepagebesucher dazu etwas sagen. Zumindest war hier auch von 1933 bis 1944 der „Sitz der Nationalsozialisten“  untergebracht.

 

Das alte Rathaus Garmisch  mit dem Absenderfreistempel des Bürgermeisters zu den olympischen  Winterspielen 1936 (aus dem AGFA – Fotobuch  zur Winterolympiade  und Agfa- Isopen Aufnahme)  zeigt zumindest die Ansicht ohne Hakenkreuz aber in diesem Fall nun mit Reichsadler.

 

Zur Information an dieser Stelle. Nicht nur zu den Sommerspielen 1936 gab es das AGFA – Fotobuch sondern auch zu den Winterspielen s. folgende kombinierte Abbildung.

 

Korrekterweise  bedarf es des Hinweises, dass der Ortsteil Partenkirchen sein Rathausgebäude in der Ludwigstraße hatte. 

 

Das alte Rathaus Garmisch mit dem  abgebildeten Absenderfreistempel war  im Jahr 1936 zu den olympischen Winterspielen  aber nicht Sitz des Bürgermeisteramtes. Denn zu den olympischen Winterspielen wurde ein Neubau im Jahr 1935 nun für die  zusammen geführten Ortsteile Garmisch und Partenkirchen realisiert und dazu ein Bild  von August Becker mit freundlicher Genehmigung der „Bayerischen Staatsbibliothek Abteilung München / Bildarchiv“. Einweihung zum Tag der Eröffnung der olympischen Winterspiele 6.2.1936.

 

Der große Sitzungssaal im neuen Rathaus diente während der olympischen Wettkampftage als Tagungsort für die Auslosungen zur Startreihenfolge oder zur Festlegung  der Kombinationen  in den Mannschaftswettkämpfen in der Regel unter Aufsicht des Präsidenten des Organisationskomitees  der Spiele und IOC – Mitglied  Dr. Karl Ritter von Halt

Die folgende Francotyp – Stammkarte offenbart nun als Unikat einige interessante Details.

Der Absenderfreistempel BÜRGERMEISTER GARMISCH-PARTENKIRCHEN wurde mit Datum vom 27.3.1936 ausgeliefert und der Werbeeinsatz zu den IV. Olympischen Winterspielen und der Silhouette der Alpspitze und kam also erst nach Ablauf der Spiele zum Einsatz, wurde dann aber bis zum 9.8.1939 genutzt, um kontinuierlich mit dem Einsatz zu den geplanten V. Olympischen Spiele 1940  am 10.8.1939 bei gleichem Bild umgerüstet weiterhin im Einsatz zu bleiben..

 

Vermutlich aus Gründen der problematischen politischen Gegebenheiten mit bekannter NS – expansiver und aggressiver  Manier wurde zumindest Richtung möglicher Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen 1940 für die Weltöffentlichkeit der Wertstempel von der Ausführung Hakenkreuz auf Reichsadler  verändert!

Die Absenderfreistempel des Bürgermeisteramtes sollen noch einmal zusammen an späterer Stelle vorgestellt werden

Schon frühzeitig stellte sich das Gewerbe auf die kommenden olympischen Winterspiele ein und dazu ein Briefumschlag vom Hotel Garmischer Hof mit Poststempeldatum vom 12.9.1935 und Werbung zu dem bevorstehenden olympischen Ereignis mit Hinweis auf den Veranstaltungszeitraum unter Zusatz der Olympischen Ringe. Damals war  die Nutzung des Logos mit den olympischen Ringen problemlos möglich und ist in Deutschland erst seit dem Jahr  2004   rechtlich  und verbindlich geregelt. Die Sondermarken zu den olympischen Winterspielen konnten mit dem  besagten Datum auf dem folgenden Brief noch nicht verwendet werden, da erst am 25. November 1935 der Markenersttag war.

 

Nachfolgend das Hotel Garmischer Hof in zeitgenössischer  Abbildung und rückseitig Maschinenwerbestempel Garmisch.

 

Gut vorbereitet starten die olympischen Winterspiele und zahlreiche Fotopostkarten begleiten  dann mit unterschiedlichsten Ansichten das sportliche Ereignis.

 

Fortsetzung folgt